Lelantina entstand 1937 als Baunummer 3138 auf der Bremer Werft Abeking & Rasmussen, wo sie beim Stapellauf auf den Namen Lelanta II getauft wurde. Ihr Konstrukteur war John G. Alden, der Auftraggeber war der Engländer Ralph Peverly. Insegesamt eine in der damaligen Zeit recht ungewöhnliche Konstellation und in der Tat war Lelantina die einzige größere englische Yacht, die zwischen den beiden Weltkriegen von Abeking & Rasmussen erbaut wurde. Es dauerte zehn Jahre, bis A&R den nächsten Bau in englischem Auftrag ablieferte.

Peverly hatte bereits eine Alden-Yacht, La Goleta, besessen, mit der er 1927 das Fastnet-Rennen bestritt. Als er bei Alden einen neuen Schoner von 20 m Länge in Auftrag gab, war das Ziel, ein Schiff zu erhalten, mit dem er das Fastnet-Rennen gewinnen würde. Die holländische Werft G. de Vries Lentsch erbaute das Schiff, das den Namen Lelanta erhielt und gerade rechtzeitig für das Fastnet-Rennen 1930 fertig wurde. Der erhoffte Erfolg blieb allerdings aus, das Rennen wurde für Lelanta ein sportliches Desaster: die überhastete Ferstigstellung und der Sturm, der in dem Jahr das Rennen beherrschte, führten dazu, das Lelanta das Rennen abbrach.

Peverly schien mit Aldens Entwurf allerdings zufrieden, denn wenige Jahre später erging an Alden der Auftrag, eine auf 25 m verlängerte Version von Lelanta zu entwerfen. Außer den Proportionen durfte sich dabei nichts verändern, es handelte sich praktisch um eine maßstäbliche Vergrößerung des Plans. Dieses Schiff wurde auf den Namen Lelanta II getauft. Der Bau wurde an Abeking & Rasmussen vergeben aufgrund des guten Rufes der Werft und das Resultat erstaunte die Fachwelt: der aus Stahl gebaute Rumpf wurde selbst von Experten nicht als Stahlrumpf erkannt, von so hoher schiffbaulicher Perfektion war er.

Lelantinas Leben ist von zahlreichen Eignerwechseln gezeichnet. Nachdem sie zunächst an einen Engländer verkauft worden war, ging sie in den Besitz des thailändischen Prinzen Bira über. In dessen Besitz ging die Yacht 1955 fast in Capraia verloren.

Der nächste Eigner war ein italienischer Industrieller namens Mandolesi, der zwar offenbar einen Sinn für schöne Yachten hatte, ansonsten aber keinerlei nautischen Sachverstand besaß. Er änderte den Namen der Yacht in Lelantina und ließ sie restaurieren. Bei der erste Fahrt nach der Restaurierung blies ein ordentlicher Sturm, der den Kapitän zu der Bemerkung veranlasste, dass der Hafen der sicherste Ort bei diesem Wetter sei. Die Bemerkung fand beim Eigner keinen Anklang. Zwei Stunden später kehrte Lelantina in den Hafen zurück und Mandolesi bekniete seinen Freund Edouard Arevian, ihm die Yacht sofort abzukaufen.

Arevian, ein ausgezeichneter Segler, zögerte nicht lange. Lelantina verblieb 20 Jahre lang in seinem Besitz, bis er sie 1981 an Peter Wood verkauft, der die Yacht zum Charterbetrieb umbaut. In der Folge ging Lelantinas Inneneinrichtung verloren. Weitere Eignerwechsel folgten, einer der Eigner behielt dabei die Schiffsglocke als Souvenir.

Heute ist Lelantinas Heimathafen St. Tropez. Sie ist regelmäßiger Gast auf den Klassikerregatten im Mittelmeer und auch in der Karibik.