Moonbeam wurde 1903 von William Fife III für den Londoner Anwalt Charles Pluntree Johnson entworfen und erbaut. Für Johnson, den Sohn eines Arztes der Königin Victoria, war es nicht die erste Begegnung mit dem legendären schottischen Konstrukteur und seiner Werft: Bereits seine erste Yacht, Moonbeam I, die er 1893 erwarb, wurde 1858 auf der Fife-Werft gebaut, damals allerdings noch unter William Fife I. Moonbeam II, eine Shepherd-Konstruktion, lief 1899 bei White Brothers vom Stapel, doch schon 1903 zählte Johnson wieder zur Kundschaft von William Fife und bestellte sich seine dritte Moonbeam (es folgte eine weitere 1920, ebenfalls von Fife entworfen und gebaut).

Die hier vorgestellte Moonbeam III, eine Yawl, wurde nach den Regeln des RORC als Regattayacht gebaut und war als solche auch bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs erfolgreich.

Nach einem Besitzerwechsel - neuer Bestizer war der Pariser Industrielle M.F. Maroni - war Brest bis 1920 der Heimathafen der Moonbeam. In diesem Jahr vertauschte Moonbeam die rauhen Gewässer der Bretagne mit dem Mittelmeer, wo sie in den 20er und 30er Jahren ihre Karriere als Regattayacht erfolgreich fortführte. Während des 2. Weltkriegs soll Moonbeam bei zahlreichen Aktionen der französischen Resistance beteiligt gewesen seien.

Der nächste Besitzer ist der französische Luftfahrtpionier Felix Amiot, der die Yacht 1948 nach Cherbourg verlegen lässt, wo sie die nächten 23 Jahre bleibt. Nach einer kurzen Episode im östlichen Mittelmeer gelangt Moonbeam 1988 wieder zurück nach England, wo sie bei Camper & Nicholson restauriert wird (laut anderen Quellen findet die Restauration zwischen 1983 und 1986 statt).

Nach mehreren Eignerwechseln ist die mittlerweile als Gaffelkutter getakelte Moonbeam nun wieder im Mittelmeer unterwegs, wo sie bei den meisten Klassikerregatten anzutreffen ist. Bei einer dieser Regatten, den Regates royales 2003 in Cannes, kollidierte Monnbeam dabei mit der 8mR-Yacht Gaulois, die dabei entmastet wurde. 3 Crewmitglieder der Gaulois wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus eingeliefert, ernste Verletzungen blieben zum Glück aus.